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Dieser Teufel MIMAK...

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Date représentée :

H. : 40,7 cm

L. : 26,8 cm

Farbiger Holzschnitt.

Domaine : Estampes-Gravures

© Photo RMN - Grand Palais - F. Raux

07-517320

Bismarck, der eiserne Kanzler

Date de publication : Mars 2016

Auteur : Emmanuelle GAILLARD

Hurrapatriotismus

„Unter dem Zweiten Kaiserreich war Kladderadatsch [1] von Napoleon III. besessen. Wir leiden bezüglich Bismarck, mit Recht oder Unrecht, an der selben Krankheit.“ (John Grand-Carteret).
1862 ist Otto von Bismarck deutscher Botschafter in Paris, wo man ihm aufgrund seiner mangelnden Tanzkünste eine lausige Karriere hervorsagt. Ab seiner Berufung zum preußischen Ministerpräsidenten unter Wilhelm I. im Herbst desselben Jahres wird Preußen zum Lieblingsthema der Pariser Satiriker. Karikaturistische Porträts sind groß in Mode. Nach der Niederlage bei Sedan sind die Karikaturen jedoch nicht mehr humoristisch. Die Stunde der Brandmarkung und des politischen Engagements ist gekommen und findet in ganz besonders bösartigen Zeichnungen ihren Ausdruck. Mehr denn je stellt Deutschland den Feind, den „Barbaren“ dar, und Bismarck und Kaiser Wilhelm I. sind das diesbezügliche Symbol. Bis zu seinem Tode im Jahre 1898 sollte sich die Figur des alten Reiters mit seinen herunterhängenden Schnurbartspitzen und seinem Spitzhelm nicht weiterentwickeln.

Der eiserne Kanzler

Seitdem Bismarck die politische Szene betreten hat, begnügen sich die Karikaturisten damit, den preußischen Kanzler wie eine Dogge darzustellen, während Daumier ihn als „preußischen Blaubart“ zeigt, der sich darum bemüht, die Parlamentskammern abzuschaffen.
In Épinal widmet Charles Pinot, Gründer der Nouvelle Imagerie d’ Épinal und geschickter Zeichner, Bismarck ein paar Bilderbögen, von einige während der deutschen Besetzung zerstört werden, und schafft einen wahrhaftigen deutschlandfeindlichen Bilderschatz, der nichts mit den naiven oder religiösen Bilderbögen zu tun hat, die den herkömmlichen Fundus der Imagerie von Épinal bilden. Pinots Karikaturen inszenieren mittels Übertreibung sämtliche Attribute der preußischen Nation und ihres blutrünstigen Vertreters: Kennzeichnend sind der riesige Spitzhelm als feindliches Symbol, die fallenden Schnurbartspitzen und der Säbel, der an das Leitmotiv von Kanzler Bismarck erinnert, welcher entschlossen war, Preußens Größe, wenn es sein musste, „mit Eisen und Blut“ zu entfalten. In seiner einwandfreien Uniform und seinen blitzblanken Stiefeln ähnelt Bismarck einer Bleifigur. Und um ihn vollends lächerlich zu machen, wird er ironischerweise mit einem riesigen Besen und einer enormen Schaufel „bewaffnet“, mit denen er die unerwünschten Staaten und Städte des Deutschen Bundes wegkehrt.

Das Bild Preußens

Nachdem Otto von Bismarck Kanzler geworden ist, will er Preußens Vorherrschaft auf der Grundlage eines geeinten Deutschlands sichern. Auf geschickte Weise hetzt er Österreich zum Krieg auf, damit die Monarchie im Süden vom Deutschen Bund ausgeschlossen wird. Nachdem Wien außer Gefecht gesetzt ist, gründet Bismarck 1867 den Norddeutschen Bund, der die deutschen Staaten nördlich der Mainlinie umfasst und unter einer von Preußen beherrschten föderalistischen Regierung steht. In Frankreich füllt Preußens Expansionspolitik, die als Kriegsbedrohung wahrgenommen wird, die Presse. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870-1871), der den „Erbfeind“ (Frankreich) mit den „Barbaren“ (die föderierten deutschen Staaten) konfrontiert, spiegeln die französischen Zeitungen und Zeitschriften die patriotische Mentalität und die Lust auf Vergeltung gegenüber Preußen wieder. Bismarcks Annexion von Elsass-Lothringen, die ohne vorherige Befragung der dortigen Bevölkerung durchgeführt wurde, sowie die fünf Milliarden Francs Kriegsentschädigung, die Frankreich leisten muss, nähren diese Rachsucht. Nach der Gründung des Deutschen Reichs und der Krönung von Kaiser Wilhelm I. gräbt sich die Angst vor dem preußischen Feind nachhaltig in das französische Denken ein. Im Charivari vom 6. April 1871 stellt Daumier den deutschen Kaiser auf dem Thron von Karl dem Großen sitzend dar, mit einer „Spitzkrone“ gekrönt und einen als Zepter fungierenden Knochen schwenkend.

Lothar GALL, Bismarck, le révolutionnaire blanc, Paris, Fayard, 1984.Henri GEORGES, La belle histoire des images d’Épinal, Paris, Le Cherche-Midi, 1996.John GRAND-CARTERET, Bismarck en caricatures, Paris, Perrin, 1890. 

1. Kladderadatsch : konservative, satirische Zeitschrift, gegründet von Albert Hofman und David Kalisch.

Emmanuelle GAILLARD, « Bismarck, der eiserne Kanzler », Histoire par l'image [en ligne], consulté le 11/12/2024. URL : https://histoire-image.org/node/6782

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